Donnerstag, 19. April 2012

Das Gefühl von Kontrolle

Bin heute das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit komplett nüchtern und fühle mich dazu auch noch relativ gut. Ich bin gerade sogar motiviert weiter an meiner Facharbeit zu schreiben. Selbst wenn ich nur eine Stunde durchhalte, momentan zählt jede geschaffte Seite. Außerdem werde ich morgen vielleicht spontan auf ein 1-Tages-Festival fahren und kann das nur genießen, wenn ich etwas weniger Druck habe. Vielleicht schaff ich´s ja auch die Nacht durchzuschreiben, wozu gibt´s schließlich Coffein? Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Die SGD läuft super, der Abend gestern war schön (auch wenn ich schon wieder viel zu fertig war), ich bin vorher 74 Bahnen in einer Stunde geschwommen, der eingeladene Herr ist mitgekommen und ich habe meinen Ex wieder mit seiner Neuen gesehen und es hat nichts bei mir ausgelöst.
Ich möchte gerade einfach dieses Gefühl festhalten. Ich bin nicht übermäßig glücklich, aber ich spüre die Kontrolle über mich, ein neutrales, leichtes Zufriedensein. Ich weiß, dass es sich bei dem "Hungern" um eine Bewältigungstrategie handelt. Eine Fokussierung um von anderen abzulenken, der falsche Schein, die spröde Hoffnung, dadurch glücklicher zu werden. Über den Rest keine Kontrolle: Gefühle, Stress, Druck, Erwartungen...doch über das Essen bestimme ich. Ich erkenne die Lüge und lebe sie trotzdem, wie eine schlechte Droge, die man zu spät abgesetzt hat. Es hat mich gepackt und lässt mich nicht mehr los. Doch was kommt danach? Die Antwort kann ich nicht geben.

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