Samstag, 3. Dezember 2011

Die Angst vor dem schwarzen Loch

Im letzten Winter hatte ich ein ziemliches Tief, in welches ich das gesamte letzte Jahr immer wieder zurück fiel. Ein Grund dafür war, dass ich einen Menschen sehr weh getan hatte. Auch wenn ich es nicht wollte hätte ich das Ganze verhindern können. Er hatte sich in mich verliebt. Ich mochte ihn, aber ich liebte ihn nicht. Ich genoss die Zeit mit ihm. Ich genoss es zu hören, dass ich schön bin. Und vorallem genoss ich die Nähe, die Zärtlichkeit, dass gemeinsame einschlafen, Arm in Arm. Wenn er mich nach meinen Gefühlen fragte, gab ich nur ausweichende Antworten. Wenigstens habe ich nie gelogen. Ich hoffte, ich wünschte mir, dass aus dem genießen ein lieben werden würde. Doch das Gegenteil passierte. Ich hatte mich selbst betrogen und mir etwas vorgemacht. Menschen können sich nicht aussuchen in wen sie sich verlieben. Es wurde mir Teilweise zu viel, es gab Missverständnisse und beschissene Situationen. Ich brach das Ganze ab. Ich Versuchte mich in Briefen zu erklären, doch verstand mich in diesen Momenten selbst nicht. Ein Selbstgespräch in meinem Kopf:  "Ich war doch glücklich, warum mach ich alles kaputt? - Weil du ihn nicht belügen kannst! Du kannst nicht die verliebte spielen um ihn nicht zu verletzten." Als ich ihn das erste mal wieder sah, der Schmerz in seinen Blick...es war als ob alles in mir zerbrach und von Schuld zerdrückt wurde, die mich nun komplett füllte.

Wenn dich die Depression einmal gepackt hat, möchtest du dich in deiner Höhle verkriechen. Willst allein sein und bist gleichzeitig unglücklich, weil du allein bist. Mir hat jeder Antrieb gefehlt. Selbst der Gang zur Toilette war belastend.  Ich wollte schlafen doch konnte es nicht. Wenn ich endlich einschlief  schreckte ich jede Stunde aus meinen Träumen hoch und brauchte erneut viel Zeit um wieder einschlafen zu können. Die Energie fehlte, ich war kaputt. Die Schlaflosigkeit zerfraß mich noch mehr.
Ich habe Angst dass es wieder so weit kommt. Seit einigen Wochen schrecke ich wieder aus dem Schlaf auf. Zwar nicht so häufig, aber die Träume werden wieder schlimmer. Sonst kann ich mich so gut wie nie an sie erinnern. Ich gehe fast jeden Tag zu spät zur Arbeit. Nicht weil ich verschlafe, sondern weil ich einfach nicht aufstehen will, mir egal ist was passiert wenn ich liegen bleibe...Ich hoffe das Ganze wird nicht schlimmer, noch hält sich alles im ertragbaren Rahmen. Ich darf mich einfach nicht wieder fallen lassen, muss mich überwinden andere zu sehen, etwas zu unternehmen und mich damit abfinden, wenn es nicht zu unternehmen gibt.

Es tut gut das Ganze in schriftlicher Form losgeworden zu sein.


Ich will den Winter genießen, ein langer Spaziergang durch die verschneite Natur...



P.S. Mein Nachbar singt seinen Kind schon seit mindestens 10 Minuten Weihnachtslieder zum einschlafen vor und ich höre zu...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen